Kreis Höxter (red). Mehr Saisongemüse, weniger Fleisch: Tipps für ein Festessen mit kleinem Budget.
Beim Weihnachtsessen möchte kaum jemand ans Sparen denken. Üppige Braten von Gans, Schwein oder Reh gehören zusammen mit edlem Gemüse, Maronen oder Kuchen für viele Menschen auf den festlich gedeckten Tisch. Aber die gestiegenen Lebensmittelpreise und Energiekosten trüben die Vorfreude und lassen nicht immer alle Wünsche zu. Die Verbraucherzentrale im Kreis Höxter gibt deshalb Tipps, wie man auch bei kleinem Budget das Festessen hochwertig und genussvoll gestalten kann.
Teure Spezialitäten ersetzen:
Viele Geschäfte werben in der Vorweihnachtszeit mit besonderen Spezialitäten. Doch es muss nicht zwangsläufig ein Trüffelkäse, Champagner oder Kaviar auf den Tisch kommen. Lohnenswert und am Ende preiswerter kann es sein, sich gezielt etwas zu gönnen, was einem wirklich gut schmeckt, statt zu kaufen, was in der Werbung als festlich angepriesen wird. Und einige hochpreisige Zutaten lassen sich problemlos durch günstigere Alternativen ersetzen. Statt der teuren Butter funktioniert Margarine in den meisten Rezepten genauso gut. Statt Edelpilzen wie Kräuterseitlinge oder Steinpilze schmecken in vielen Gerichten auch Champignons. Eier lassen sich in vielen Rezepten kostengünstig ersetzen, etwa mit einer Mischung aus ein bis zwei Esslöffeln Stärke pro Ei, angerührt mit zwei bis drei Esslöffeln Wasser oder 60 Gramm Apfelmus. Und exotischem Gemüse kann man heimisches Wintergemüse vorziehen: Mit Rosenkohl statt Prinzessböhnchen, Schwarzwurzeln statt Spargel und Rotkohl statt Zuckerschoten wird das Menü preiswerter. Gleichzeitig schont man damit das Klima, denn hiesige Produkte müssen nicht weit transportiert werden. Rotkohl etwa lässt sich zudem gut vorbereiten und wird sogar schmackhafter, wenn er bereits am Vortag zubereitet wird.
Fleisch mit leckeren Beilagen ergänzen
Einer der kostspieligsten Posten auf dem Einkaufszettel ist das Fleisch. Die Preise dafür sind zudem noch stärker gestiegen als bei pflanzlichen Lebensmitteln. Der Trick: Mit einem Ragout, einem Auflauf oder einem Schmorgericht lässt sich die Fleischmenge pro Person deutlich senken, ohne dass es nach Verzicht aussieht. Dafür gibt es mehr Gemüse, was das Festmahl gleichzeitig leichter verdaulich macht. Das funktioniert ebenso bei Steak, Braten oder Schnitzel: Auch hier kann man die Fleischportion etwas kleiner ausfallen lassen und dafür ein Mehr an liebevoll zubereiteten Beilagen servieren, die diesen Titel oft zu Unrecht tragen. Möglich und etwas Besonderes ist auch ein komplett vegetarisches Weihnachtsmenü, etwa mit Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen in der Hauptrolle. Die Ernährungsfachleute der Verbraucherzentrale NRW haben dafür ein Drei-Gänge-Menü zusammengestellt.
Reste verwerten
Fast immer bleiben Weihnachten Reste übrig, die man neu anrichten kann. Klöße schmecken in Scheiben geschnitten und angebraten fast besser als frisch, Fleischreste eignen sich als Aufschnitt, Gemüsereste können mit Käse überbacken als Aufläufe gegessen werden. Was in den Kühlschrank oder ins Eisfach wandert, sollte schnell abgekühlt und in geeigneten Gefäßen verpackt werden. Plätzchen bleiben länger frisch, wenn sie in einer Dose oder einem verschließbaren Glas mit der gleichen Sorte aufbewahrt werden, möglichst bei Raumtemperatur. Zimtsterne halten sich so bis zu vier Wochen, Vanillekipferl und Heidesand bis zu drei Wochen und Florentiner eine Woche. Stollen sollten in ein Leinentuch gewickelt und in einer Dose verschlossen werden.
Beim Kochen Strom sparen
Im Backofen am besten Heiß- oder Umluft nutzen, dann reicht im Vergleich zur Ober- und Unterhitze eine um 20 bis 30 Grad niedrigere Gar-Temperatur. Zudem kann man bei Heiß- und Umluft gleichzeitig mehreren Ebenen nutzen. Ein Verzicht aufs Vorheizen spart bis zu 20 Prozent Energie. Und um noch etwas Energie zu sparen, kann man den Backofen schon vor der Zeit ausstellen. Denn meist reicht die Restwärme zum Fertiggaren, und zwar bis zu 15 Minuten lang. Mehr Tipps inklusive vegetarischem Weihnachtsmenü unter: www.verbraucherzentrale.nrw/node/79184
Foto: VZ NRW/adpic