Höxter/Brakel (red). Ob Patienten lagern, Pflegebetten richtig bedienen oder sich überhaupt ein mal im virtuellen Raum bewegen: Digitale Lernumgebungen als Simulation und mit 360-Grad-Videos sollen das tägliche Arbeitsumfeld im Krankenhaus fotorealistisch und realitätsnah abbilden. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz macht sich die KHWE auf den Weg in die Zukunft. 

Mit dem neuen Projekt "VR in der Pflege" soll virtuelle Realität Einzug ins Klassenzimmer erhalten. Dabei sollen sowohl die Lehrkräfte als auch die Auszubildenden des Bildungszentrums Weser-Egge in Brakel Lerninhalte für den virtuellen Schauplatz selbst gestalten und produzieren. Mit der weiteren technischen Entwicklung könnten sich neue Möglichkeiten wie beispielsweise Blutdruck und Fieber messen sowie die Wundversorgung ergeben. 

Ziel ist es, die Ausbildung der Pflegeschüler mit neuen Tools und Medien zu bereichern und vor allem attraktiver zu gestalten. "Wir wollen Ausbildung neu denken und unsere Lehrkräfte und Auszubildende dazu befähigen, mit virtuellen Lernumgebungen die Aus- und Weiterbildung effektiver zu gestalten", beschreibt KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes die Idee des Projekts.

"Virtual Reality" erlaubt die Ausbildung in der Pflege auch unter extremen Bedingungen und in Krisenzeiten: Die Auszubildenden können unabhängig von Ort und Zeit mit mobilen VR-Headsets auf jegliche virtuelle Inhalte zugreifen. Damit kann jederzeit Abstand eingehalten werden, auch wäre in besonderen Krisensituationen kein Präsenzunterricht notwendig. "Gerade in der Corona-Zeit ist nochmal deutlich geworden, wie wichtig es ist, beim Thema Digitalisierung voranzugehen. Es ist unser Anspruch, dabei an der Spitze zu stehen", ist auch Ute Pägel, Leiterin des Bildungszentrums Weser-Egge, von dem Projekt überzeugt. 

Die Arbeiten für das Projekt laufen seit mehreren Wochen auf Hochtouren: Zwei Pflegezimmer und die Rezeption der Station 8 des St. Ansgar Krankenhauses in Höxter wurden bereits mit modernen 3-D-Scannern und 360° digitalisiert. 

Betreut wird das Projekt gemeinsam mit dem DRK Kreisverband Herford Stadt e.V. und einem KHWE-Team bestehend aus der Geschäftsführung, Lehrkräften des Bildungszentrums sowie der Unternehmenskommunikation. Die Fortschritte von "VR in der Pflege" werden bereits aktiv veröffentlicht und beworben. 

Künftig möchte die Projektgruppe zu weiteren "Demo-Days" einladen und Ergebnisse deutschlandweit auf Messen sowie in Universitäten und Bildungseinrichtungen live präsentieren. Jostes: "Es gibt bereits erste Anfragen von Berufsfachschulen, die aktuell ohne eigene Pflege-Übungsräume lehren müssen und demnach besonders an Lernen mit Virtual Reality interessiert sind."

Foto: KHWE