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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Das Team des Referenzzentrums Adipositas Hochstift im St. Josef Hospital der KHWE unterstützt Katja Meier (mitte) bei der Eröffnung der Selbsthilfegruppe in Höxter (von links): Ernährungsberaterinnen Jasmin Schneider und Laura Gausemeier, Chefarzt Dr. Florian Dietl und Fachkoordinatorin Tanja Göllner.

Bad Driburg (red). Rund ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland ist stark übergewichtig. Eine Verkleinerung des Magens ist für Betroffene häufig der letzte Ausweg, um wieder unbeschwert am Leben teilhaben zu können. Auch Katja Meier leidet darunter und lässt sich am Referenzzentrum Adipositas Hochstift im St. Josef Hospital der KHWE operieren.

"Die gesundheitlichen Probleme nahmen immer mehr zu, aber allein mit einer Diät war das leider nicht mehr zu schaffen", berichtet sie von dieser beschwerlichen Zeit. Die 50-Jährige ist sich sicher, dass eine Behandlung unter ärztlicher Aufsicht ihre einzige Chance ist.

Der Druck von außen auf Betroffene in dieser Situation ist hoch. Sie werden im Alltag immer wieder mit Vorurteilen ihrer Mitmenschen konfrontiert und auch alltägliche Dinge wie Einkaufen oder Essen gehen, werden zu einem Spießrutenlauf. Viele von ihnen entscheiden sich dann für eine Verkleinerung des Magens. "Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 40 oder mehr wird von einer krankhaften Fettsucht gesprochen. In diesem Fall lässt sich auch mit der größten Disziplin nichts mehr durch Diäten regulieren", erklärt Dr. Florian Dietl, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Josef Hospital in Bad Driburg und gleichzeitig Leiter des Referenzentrums. Er weiß, dass es sich bei einer Magen-OP nicht um den einfacheren Weg der Gewichtsabnahme handelt − ein Vorwurf, dem seine Patienten immer wieder begegnen. "Bildlich gesehen liefert der Eingriff lediglich die Krücken, mit denen eine adipöse Person diesen Weg bestreitet. Laufen muss sie ihn aber immer noch selbst", so der Experte.

Ein Neubeginn nach der OP

Was das genau bedeutet, lernt auch Katja Meier nach ihrer OP im August diesen Jahres. Nachdem sie in den ersten drei Wochen keine feste Nahrung zu sich nehmen durfte, befindet sie sich aktuell in der Aufbauphase. Drei bis vier Mahlzeiten zu festgelegten Uhrzeiten darf sie zu sich nehmen. Der Portionsumfang hat sich dabei deutlich verringert: maximal 150 Gramm umfassen jetzt eine Mahlzeit und selbst die fallen ihr manchmal schwer. "Damals habe ich so viel gegessen, bis ich irgendwann kein Sättigungsgefühl mehr empfinden konnte. Jetzt sagt mir mein Körper sofort, wann Schluss ist."

An die Zeit des maßlosen Essens erinnert sich Meier nicht gern zurück. Schokolade oder auch Weingummi füllten ihren täglichen Speiseplan. "Nach der Geburt meiner Tochter habe ich drei Monate lang täglich ein ganzes Glas Nutella zum Frühstück gegessen", erinnert sie sich zurück. Heute ist sie darüber selbst schockiert.

Dass sie etwas an ihrem Lebensstil verändern sollte, war ihr selbst irgendwann klar. Sie nimmt am multimodalen Therapiekonzept des Adipositaszentrums in Bad Driburg teil und bereitet sich so auf den bariatrischen Eingriff vor. Ein erfahrenes Team aus Ärzten, Ernährungsberatern, Psychologen und Physiotherapeuten stehen ihr und den anderen Teilnehmern in dieser Zeit zur Seite. Kursweise erarbeiten sie ein strukturiertes Ernährungs- und Bewegungsprogramm, das zur Verbesserung des Körperbildes und zur Stärkung des Selbstwertes verhilft. Katja Meier weiß, wie schwierig es sein kann, das Gelernte auch im Alltag umzusetzen: "Zum Glück habe ich eine wundervolle Familie, die mir immer zur Seite steht." Für diese Unterstützung ist sie noch heute sehr dankbar.

Rund drei Monate nach der Verkleinerung ihres Magens hat die 50-Jährige bereits 17 Kilogramm abgenommen und merkt schon spürbare Erfolge: "Die Kleidung sitzt immer lockerer und auch Treppensteigen und Spaziergänge fallen mir langsam leichter. Zudem nehmen gesundheitliche Beschwerden, wie Bluthochdruck und schmerzende Gelenke, nach und nach ab." Sie blickt positiv in die Zukunft: "Für mich ist es wie ein zweites Leben."

Gegenseitige Unterstützung als wichtiger Anker

Schon während des Therapiekurses merkt Katja Meier, wie wichtig der gegenseitige Austausch innerhalb einer Gruppe ist. Dort können einander Mut zugesprochen oder offene Fragen gestellt werden. Die 50-Jährige entscheidet sich dazu, ihre eigenen Erfahrungen zu nutzen und gründet eine Selbsthilfegruppe in Höxter. Diese trifft sich in den Räumlichkeiten des Paritätischen Wohlfahrtsverbands (Möllinger Straße 5) jeden zweiten Dienstag im Monat um 19 Uhr. Um besser planen zu können, wird um eine Anmeldung per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gebeten.

Foto: KHWE

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