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Samstag, 30. November 2024 Mediadaten
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Kreis Höxter (red). Es ist ein fröhliches Plakat mit bunten Kinderzeichnungen. Doch die Aussage ist ernst gemeint und eindeutig: „Wir machen uns stark für Kinderrechte.“ Mit einer Plakataktion im gesamten Kreisgebiet will das Jugendamt des Kreises Höxter Zeichen setzen und ein wichtiges Thema ansprechen, das oft genug nicht die nötige Beachtung findet: Die Rechte der Kinder.

„Die Kindertagesstätten sind die Keimzelle der Demokratie“, unterstreicht Landrat Michael Stickeln die Bedeutung der Kinderrechte. „Kinder haben hier erstmals im Leben die Chance, sich als Teil einer Gemeinschaft zu erleben. Umso wichtiger ist es, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen und respektiert werden.“ Er unterstützt deshalb mit voller Überzeugung die Initiative des Jugendamtes für eine Plakataktion, an der sämtliche Einrichtungen, die mit Kindern zu tun haben, kostenlos teilnehmen können. „Wir haben ganz bewusst auf eine Gestaltung gesetzt, bei der das ‚Wir‘ sich auf die Einrichtung bezieht, die das Plakat aufhängt. Uns geht es nicht um eine Werbeaktion für den Kreis Höxter, sondern nur um die Sache: Alle Erwachsenen, die das Plakat sehen, sollen sensibilisiert werden, sich mit dem Thema Kinderrechte auseinanderzusetzen“, so Stickeln.

Das Jugendamt des Kreises Höxter beschäftigt sich auf Trägerebene schon seit 2019 mit den Institutionellen Schutzkonzepten für die Kindertageseinrichtungen. Alle pädagogischen Fachkräfte der kommunalen Kitas und die vieler andere Kitas haben bereits eine Präventionsschulung erhalten. Organisiert vom Jugendamt soll es jährlich weitere Schulungstermine geben. „Im Rahmen des Schutzkonzeptes setzen sich viele Einrichtungen gerade mit den Kinderrechten auseinander und machen dazu Projekte“, erläutert Ulrike Schmidt vom Kreis Höxter, Fachberatung kommunale Tageseinrichtungen für Kinder. „Dabei besprechen wir, wie man Kinderrechte mit den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft am besten erarbeitet.“

Die pädagogischen Fachkräfte in allen Einrichtungen im Kreis Höxter würden schließlich täglich dazu beitragen, Kinder in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, erläutert Schmidt. „Sie ermöglichen früh die Beteiligung von Kindern an Entscheidungen, ermutigen sie, ihre Wünsche und Beschwerden vorzubringen, und fördern damit ganz maßgeblich das Kindeswohl. Ich bin mir mit den Kolleginnen und Kollegen darüber einig, dass ein wirksamer präventiver Kinderschutz in der Kindertagesbetreuung Schutz, Förderung und Beteiligung aller Kinder beinhaltet.“ Dies sei der beste Schutz vor Gewalt – auch vor sexualisierter Gewalt. Darum sei es so wichtig, die Kinder altersgemäß an den sie betreffenden Entscheidungen aktiv zu beteiligen.

Christian Rodemeyer vom Kreis Höxter, Leiter der Abteilung Kinder, Jugend und Familie, weist darauf hin, dass im November eine trägerübergreifende Qualitätsvereinbarung zwischen dem Jugendamt und den Trägern von Kindertageseinrichtungen im Kreis Höxter unterzeichnet worden sei. „Am Ende haben alle Kitas für ihre Einrichtung ein präventives Schutzkonzept auf Grundlage einer Risikoanalyse, an dessen Erarbeitung Träger, Mitarbeitende, Kinder und Eltern beteiligt worden sind“, so Rodemeyer. „Die pädagogischen Fachkräfte orientieren ihr Verhalten an diesen gemeinsam erstellten Regeln. Das Präventionskonzept wird von den Kindertageseinrichtungen in regelmäßigem Abstand überprüft und den Bedingungen angepasst.“

Als ein wichtiger Baustein zählt dabei das basierend auf der UN-Kinderrechtskonvention entwickelte Plakat. Das erste wurde nun im Familienforum Borgentreich aufgehängt. „Das sechsgruppige Familienzentrum unter der Leitung von Martina Stüwe ist die bisher größte Einrichtung im Kreis Höxter“, sagt Christian Rodemeyer. „Das war aber nicht der ausschlaggebende Grund. Vielmehr wollten wir honorieren, dass sich alle drei Einrichtungen der Stadt Borgentreich sehr intensiv mit dem Thema Kinderschutz in Kindertageseinrichtungen beschäftigt und das jeweilige Schutzkonzept bereits fertiggestellt haben.“ Dazu zählen die Kita Großeneder mit der Leiterin Michaele Berlage und die Kita Körbecke mit der Leiterin Laura Topp. Borgentreichs Bürgermeister Nicolas Aisch unterstrich bei dem Treffen, wie wichtig in allen Belangen die Zusammenarbeit mit den Eltern sei. „Das schöne Plakat kann dabei helfen, die Kinderrechte stärker ins Bewusstsein der Erwachsenen zu bringen.“

Foto: Stadt Borgentreich

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