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Samstag, 30. November 2024 Mediadaten
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Beginn der Renaturierungsarbeiten in Hembsen: (v. links) Johannes Groppe (Fachbereichsleiter Planen und Bauen), Bauausschussvorsitzende Ulrike Hogrebe-Oehlschläger, Hermann Steinhage (Bezirksausschussvorsitzender Beller), Bürgermeister Hermann Temme, Markus Krömeke (Bezirksausschussvorsitzender Hembsen), Carsten Zietz (Geschäftsführer der Firma Erdbau Hake GmbH, Beverungen),Thomas Hoffmann (Bauleiter der Firma Erdbau Hake GmbH, Beverungen) Kai Otte-Witte (Geschäftsführer Ingenieurbüro IWUD GmbH Höxter), Lennart Schormann, Ingenieurbüro BBU Dr. Schubert GmbH & Co. KG, Trendelburg und Projektleiter Christof Münstermann

Brakel (red). Aktuell wird mit den Arbeiten zur „Renaturierung der Nethe“ in Hembsen begonnen. Ziel ist der Schutz der Ortschaft gegen ein 100-jährliches Hochwasserereignis und die Verbesserung des ökologischen Zustandes des Gewässers in einem Gesamtkonzept. Für die Renaturierungs-Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 2,4 Millionen Euro muss die Stadt Brakel Eigenmittel in Höhe von rund 470.000 Euro aufwenden, zu 80 Prozent und somit rund 1,9 Millionen Euro wird diese Maßnahme durch die Bezirksregierung Detmold gefördert.

Den Zuwendungsbescheid übergab die stellvertretende Regierungspräsidentin Anke Recklies am 16. November 2021 an Bürgermeister Hermann Temme. „Der Klimawandel schreitet fort und daher ist es wichtig, dass wir alles tun, um die Bevölkerung vor möglichen Katastrophen zu schützen“, erklärte Bürgermeister Hermann Temme. Der beste Schutz gegen Hochwasser sei es, dem Fluss Platz zu bieten, damit er sich ausbreiten könne. Auch die ökologische Situation des Gewässers zu verbessern und die Natur zu schützen sei ein wesentliches Ziel des Renaturierungsprojektes, so Temme weiter. „Wir möchten die Nethe zum Teil wieder in ihren ursprünglichen Flusslauf zurückversetzen“, erklärte Kai Otte-Witte vom Ingenieurbüro IWUD aus Höxter. Im 20. Jahrhundert sei eine Begradigung des Flusses zur Gewinnung von Siedlungsraum und Landwirtschaftsflächen erfolgt.

Umfangreiche hydraulische Berechnungen haben gezeigt, dass zusätzlich zur Verbesserung des Hochwasserabflusses manche Siedlungsbereiche gesondert geschützt werden müssen. Hierzu werden über eine Gesamtlänge von 520 Metern Schutzeinrichtungen in Form von Geländeanhebungen und Hochwasserschutzmauern gebaut. Dies erfolgt in einem zweiten Bauabschnitt in 2023. Die Nethe befinde sich, so berichtete Christof Münstermann, aus ökologischer Sicht in weiten Abschnitten in keinem guten Zustand. Durch die Umgestaltung erfolgt neben der Verbesserung Hochwasserschutzes eine erhebliche Verbesserung der ökologischen Gewässerstrukturen. „Die Hochwasserereignisse der vergangenen Zeit haben gezeigt, wie wichtig die Umsetzung derartiger Maßnahmen ist“, so Bürgermeister Hermann Temme. Dank der Förderung könne die Renaturierung, die die Stadt Brakel bereits seit 20 Jahren auf der Agenda habe, nun endlich angegangen werden. Insgesamt 62.000 Kubikmeter Boden müssen nun ausgebaggert und 8300 Quadratmeter Baustraße errichtet werden, es entstehen zusätzliche 23.300 Kubikmeter Retentionsraum, also Flächen, über die sich das Hochwasser entsprechend ausbreiten kann.

Auch der Verlauf des Radweges R2 wird sich leicht verändern, dieser führt später entlang der Renaturierungsmaßnahme, so dass im Zusammenspiel mit einem örtlich vorgesehenen „Info-Point“ das Angebot für die Naherholung noch verbessert wird. Nach öffentlicher Ausschreibung erhielt die Firma Erbau Hake GmbH, Beverungen-Blankenau als günstigster (von acht Bietern) den Zuschlag. Planung und Bauleitung erfolgen durch das Ingenieurbüro IWUD, Höxter. Der Geschäftsführer Herr Otte-Witte, stellte die entsprechenden Planungen vor. Aufgrund der umfangreich erforderlichen Bodenbewegungen wird das Projekt durch einen Sachverständigen für Bodenschutz (BBU Dr. Schubert GmbH & Co. KG, Trendelburg) begleitet und es erfolgt eine ökologische Begleitung durch das Umweltinstitut Höxter. Um die Bürger über alle Planungen informieren zu können, ist eine Informationsveranstaltung für Ende Februar geplant.

Foto: Stadt Brakel

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