Brakel (red). Aktuell beginnen die Arbeiten zum Neubau eines Trinkwasser-Hochbehälters am „Galgenberg“. Die Gesamtmaßnahme dient der Umsetzung des Wasserversorgungskonzeptes der Stadt Brakel und verbessert die Versorgungssicherheit in der Großgemeinde. "Trotz des Haushaltsdefizites realisieren wir diese wichtige Investition in unsere Infrastruktur", erläuterte Bürgermeister Hermann Temme beim Pressetermin zum Beginn der Arbeiten. Die Stadt Brakel folge damit dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit, denn der Neubau sei langfristig günstiger als die Sanierung beziehungsweise Erweiterung der drei vorhandenen Behälter, so Temme.
"Wasser ist ein sehr kostbares Gut, als Teil der elementaren und kommunalen Selbstverwaltungsaufgabe der Stadt sei diese Investition zum jetzigen Zeitpunkt wichtig und richtig", erklärte Hermann Temme. Auch der zuständige Betriebsausschuss hatte diesen Entschluss mit einstimmigem Votum mitgetragen. Raimund Giefers, Vorsitzender des Ausschusses, sieht auch durch die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem neuen Hochbehälter eine zukunftweisende und nachhaltige Investition der Stadt Brakel.
"Im Frühjahr 2020 startete bereits in einem ersten Bauabschnitt von der jetzigen Baustelle über die Straßen Weitlandsweg, Zur Krüne entlang der Stadthalle bis hinunter zum Combi-Markt, erläuterte Christof Münstermann. So seien die Voraussetzungen für die Anschlussmöglichkeit des neuen Hochbehälters an das vorhandene Trinkwassernetz geschaffen worden. Münstermann teilte weiter mit, der neue Trinkwasser-Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 3.200 cbm beinhalte ebenfalls eine Wasserreserve zur Deckung des Löschwasserbedarfes in einer Größenordnung von 400 cbm. Nach Fertigstellung dieser Maßnahme werden die drei bestehenden Hochbehälter, die bereits 45 beziehungsweise 57 Jahre alt sein und lediglich ein Fassungsvermögen von 2.500 cbm vorhielten, vom Netz genommen. Die im Vorfeld durchgeführte Wirtschaftlichkeitsanalyse hatte festgestellt, dass sich der Neubau des Trinkwasser-Hochbehälters gegenüber der Erweiterung und Sanierung der Altbehälter als langfristig kostengünstiger auswirken wird. Der neue Hochbehälter wird künftig zwei getrennte Netzzonen mit jeweils unterschiedlichem Wasserdruck versorgen, daher mussten gleich drei Leitungsrohre parallel verlegt werden. Die Gesamtlänge der 28 cm starken Wasserleitungen aus PEHD-Kunststoff beträgt eindrucksvolle 2.745 Meter.
Diplom-Ingenieur Michael Happig vom Büro GUV in Kassel stellte die Planungen im Detail vor, als Gebäudeabmessungen sind eine Höhe von 7,60 Meter, Länge von 50 Meter und Breite von 20 Meter vorgesehen. Die Fertigstellung des Rohbaus erfolge in diesem und die Installation im kommenden Jahr, die endgültige Fertigstellung werde für den Herbst 2023 avisiert. Firma Schönhoff aus Gehrden hat den Auftrag für den Behälterbau erhalten und aktuell bereits mit den ersten Erdarbeiten begonnen. Den Zuschlag für die Anlagentechnik erhielt die Firma MBA Anlagenbau GmbH aus Neubrandenburg. Aus Gründen des Landschaftsschutzes wird die Fassade mit Lärchenholz (750 qm) verkleidet, um so eine bessere Einbindung in das vorhandene Landschaftsbild zu erzielen, weiterhin ist die Holzverkleidung wesentlich nachhaltiger als beispielsweise die Verwendung von Trapezblechen.
Foto: Stadt Brakel