Brakel (red). Sie begleiten Schwerkranke, sprechen mit ihnen über ihre Sorgen und Nöte, stehen ihnen und ihren Angehörigen in der Zeit des Abschieds und der Trauer zur Seite. Nun ist der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst im Kreis Höxter der KHWE, umgezogen an den Kirchplatz 1 in Brakel, im Schatten von St. Michael. "In den neuen Räumlichkeiten haben wir unter anderem die Möglichkeit, Einzelgespräche in einem geschützten Rahmen zu führen", sagt die hauptamtliche Koordinatorin und Leitung, Silvia Drüke.
Demnach konnte sich der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst, der vorher im St. Vincenz Hospital in Brakel untergebracht war, deutlich vergrößern. Auf den knapp 100 Quadratmetern im Erdgeschoss steht neben einem Trauerraum auch genügend Platz für Gespräche in Gruppen zur Verfügung. "Unser Ziel ist es, psychosoziale und seelische Leiden zu lindern. Wünsche und Bedürfnisse der kranken Menschen und ihren Angehörigen stehen im Mittelpunkt, unabhängig von Herkunft oder Religionszugehörigkeit", sagt Silvia Drüke.
Gemeinsam mit Silke Antemann, stellvertretende Leitung, und ihren mehr als 80 Ehrenamtlichen unterstützt sie die Todkranken in schwierigen Zeiten, führt Gespräche und hört aktiv zu. "Wir möchten, dass die Kranken nach ihren Möglichkeiten bis zuletzt am Leben teilhaben können", sagt auch Silke Antemann, dessen Arbeit sich während der Corona-Pandemie zwar verändert, sie aber nicht weniger wichtig geworden ist. "Wir haben die Betroffenen vermehrt am Telefon, per Videotelefonie oder während eines Spaziergangs begleitet." Für die Betroffenen oder ihre Angehörigen entstehen keine Kosten.
Auf Wunsch bietet der Ambulante Hospiz- und Beratungsdienst auch eine palliativ-beratende Betreuung durch ihre eigen geschulten Mitarbeiter an. "Auch geben wir gerne erste Informationen zur Patientenverfügung", sagt Drüke, die sich mit Silke Antemann auch um die Ausbildung Ehrenamtlicher kümmert. In einem Seminar mit insgesamt 92 Unterrichtsstunden werden die Teilnehmer auf den Einsatz in der Begleitung sterbender Erwachsener sowie trauernder Kinder und Jugendliche vorbereitet. In einer möglichen Praxisphase, in der Regel in einem Seniorenhaus der KHWE, können sie das Erlernte anwenden und erste Erfahrungen sammeln. Sie unterliegen der Schweigepflicht und arbeiten unentgeltlich. Silvia Drüke: "Wir sind immer auf der Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeitern." Und die Gruppe der Ehrenamtlichen ist bunt gemischt: "Die Jüngste ist 18 Jahre alt und macht eine Ausbildung zur Pflegefachkraft, unsere Älteste ist über 80 Jahre alt. Jeder kann helfen", so Drüke weiter. Insgesamt bieten sie im gesamten Kreis Höxter mit Ausnahme Altkreis Warburg Sterbe- und Trauerbegleitung an: Beverungen (Trauerseminar Lebensbrücke), Brakel (Trauerfrühstück Morgenstrahl), Höxter (Trauerbistro sowie JuKit Kinder- und Jugendtrauergruppe), Lütmarsen (Gesprächskreis für Eltern nach Tod-/Fehlgeburt, Steinheim/Sommersell (Trauerseminar Lichtpunkt) und Einzelbegleitungen.
Der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst arbeitet eng mit dem Palliative Care Netz im Kreis Höxter zusammen. Weitere Infos gibt es unter Telefon 05272/607-1730 oder per E-Mail unter
Foto: KHWE