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Samstag, 26. Oktober 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Elisabeth Ahrens aus Holzminden ist 73 Jahre alt und leidet unter dem "Fibromyalgie-Syndrom": Das sind chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen. Oft sind Rücken, Arme und Beine betroffen. Von einer solchen Diagnose sprechen Schmerzmediziner erst, wenn weitere Symptome wie Steifigkeits- oder Schwellungsgefühle in Händen, Füßen oder im Gesicht hinzukommen, außerdem Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrations- und Schlafstörungen. Elisabeth Ahrens nimmt seit rund 15 Jahren starke Schmerzmedikamente. Um hier einmal andere Impulse zu bekommen, besuchte sie die Informationsveranstaltung der Klinik für Schmerzmedizin, die am Standort Brakel von Chefarzt Dr. Josef Nelles geleitet wird. 

Dorothea Dülberg, Klinische Musiktherapeutin, referierte zum Thema „Atmen – Hören – Fühlen“ und zu musiktherapeutischen Impulsen in der Schmerzbehandlung. In einem anschließenden Workshop bekamen die Zuhörer fühlbare Einblicke in die Konzeption klinischer Musiktherapie. "Ich möchte Schmerzpatienten die Bedeutung des Atems für ihre Selbstregulation näherbringen, außerdem den Einsatz der eigenen Stimme. Achtsamkeit für lauschendes Hören anstelle akustischer Reizüberflutung sowie die Wahrnehmung von Resonanzphänomenen sind für mich wichtige Punkte, um nach Innen zu horchen", sagt Dorothea Dülberg. 

Die Musiktherapie bietet Menschen mit neurologischen Erkrankungen eine einfühlsame Möglichkeit der emotional stabilisierenden und motivierenden Begleitung. Dazu benutzt Dorothea Dülberg beispielsweise eine Klangliege: Experten sprechen von vibro-akustischer Stimulierung, denn die besonders schwingungsreiche, vibrierende Liege lässt die Patienten auf angenehme Art bestimmte Körperteile spüren. 

Welche Bedeutung diese Phänomene bis in den Alltag haben, erschloss sich den Zuhören auch über kurze Reflexionen zur Sprache: die Redewendungen „eine zarte Saite haben“, „etwas als stimmig erleben“ oder „auf die Pauke hauen“  lösten unmittelbare Resonanzen aus. 

Zum Thema Schmerz und Spannung  referierte Dr. Renate Reicke, Oberärztin in der Klinik für Schmerzmedizin: "Der akute Schmerz hat eine Warnfunktion als Hinweis auf eine plötzlich eingetretene körperliche Beeinträchtigung", betont Reicke. Im Gegensatz dazu ist der chronische Schmerz eine eigenständige, multifaktorielle, unter anderem durch Spannung mit verursachte Erkrankung.

Spannung kann sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene entstehen. "Auch seelisch verursachte Spannung kann durch körperliche Symptome zum Ausdruck kommen", sagt Reicke.

Mit regelmäßiger angepasster körperlicher Aktivität und Entspannungsübungen können Patienten eigenständig Einfluss auf ihre Spannung und den Schmerz nehmen. Auf der therapeutischen Ebene gebe es die Möglichkeit medikamentöser Behandlungsansätze. "Daneben sind diverse Verfahren zur Spannungsregulation wie zum Beispiel Krankengymnastik, Rehasport, Funktionstraining, Osteopathie, Psychotherapie, Hypnose und Musiktherapie eine Option", so Reicke. 

Psychologin Klara Große-Bölting, die ebenfalls zum Team von Dr. Josef Nelles gehört, widmete sich dem Thema Schlafstörungen: Davon sind 10 Prozent aller Menschen betroffen. Besonders betroffen sind jedoch Personen mit chronischen Schmerzen: In dieser Gruppe leiden bis zu 80% unter einem gestörten Schlaf.

Es gibt viele Mythen, die darum kreisen, wie guter Schlaf aussehen sollte: zum Beispiel, dass acht Stunden Schlaf ideal seien oder aber der Schlaf vor Mitternacht besonders erholsam sei. Klara Große-Bölting: "Tatsächlich sind viele dieser Mythen wissenschaftlich längst überholt. Zu wissen, was beim Schlafen tatsächlich passiert, kann helfen, Schlafstörungen erfolgreich zu begegnen." 

Parallel zu den Referaten fanden kurze Workshops statt, in denen die Teilnehmer praktische Übungen zur Entspannung, Achtsamkeit, Musiktherapie sowie Körperhaltung und Koordination durchführen konnten.

Foto: KHWE

 

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