Brakel (red). Im Norden der Kernstadt Brakel gelegen befindet sich die Annenkapelle. Dies für die älteste Annenverehrung in Deutschland wichtige Bauwerk ist urkundlich zum ersten Mal im Jahr 1513 erwähnt. Der jetzige dritte Bau der Annenkapelle wurde von 1700 bis 1719 errichtet. Die katholische Kirchengemeinde St. Michael in Brakel feiert daher in diesem Jahr das 300jährige Bestehen der Annenkapelle. Zu diesem Anlass soll die Kapelle eine neue zweite Glocke bekommen. Geplant ist, dass diese bereits zu Beginn der Annennovenen im Jahr 2019 geweiht und im Glockenstuhl eingesetzt wird. Als weitere Sanierungsmaßnahmen sind Arbeiten am Dachstuhl sowie umfangreiche Malerarbeiten an der Fassade durchzuführen. Die Sanierungsmaßnahmen werden durch die katholische Kirchengemeinde St. Michael in Brakel gewünscht und durch Spenden aus der Brakeler Bevölkerung finanziell unterstützt.
„Das bürgerschaftliche Engagement und der Einsatz für die Annenkapelle ist ein Zeugnis dafür, dass starker Zusammenhalt unsere Gesellschaft verbindet“, sagte Ina Scharrenbach, Landesministerin NRW für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung bei ihrem Besuch in Brakel. „Wir fördern Heimat im Respekt vor ihrer Vielfalt: Heimat zu haben, heißt unsichtbare Wurzeln in sich zu tragen – egal, wo ein Mensch herkommt, egal wo sie oder er hingeht“, betonte die Ministerin. Sie überbrachte der Stadt Brakel als Eigentümerin der Annenkapelle einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 24.100 Euro.
Bürgermeister Hermann Temme sagte: „Die Annenkapelle ein bedeutsames Kleinod unserer Stadt.“ Er lobte ebenfalls den starken Zusammenhalt der Stadt, Kirche und Bevölkerung hinsichtlich des bedeutenden Bauwerkes für die traditionsreiche Abnnenverehrung in Brakel.
Die Gesamtausgaben für die Sanierung der Annenkapelle belaufen sich auf rund 50.000 Euro. Neben dem Guss einer neuen Glocke (Kosten von ca. 12.000 Euro) werden auch Restaurationsarbeiten an der Fassade und am Dachstuhl durchgeführt. Über den Heimat-Fonds erhält die Stadt Brakel die Hälfte der Gesamtausgaben als Zuwendung. 10 % der Gesamtausgaben muss die Stadt Brakel selber aufbringen. Die restlichen Ausgaben können durch Spenden finanziert werden. Die Spenden werden derzeit durch eine Initiativgruppe um die Herren Hermann Doninger, Dr. Josef Lammers und Friedrich Lohmann gesammelt. Anlässlich der Annenprozession im Jahr 2017 hat sich diese Gruppe gebildet, um das Vorhaben zu verwirklichen. ++ Das Land Nordrhein-Westfalen fördert Heimatprojekte und –initiativen, die die lokale und regionale Identität und Gemeinschaft und damit Heimat in den vielfältigen Räumen in Nordrhein-Westfalen stärken. Gefördert werden lokal und regional prägende Projekte und Initiativen, die Ihren Ausdruck in Traditionen, Geschichte, kulturellen Aspekten, Bauwerken, Orten in Natur und Landschaft sowie Nahrungsmittel und Produkten finden.
Neben der Übergabe des Bescheides trug sich die Ministerin in das Goldene Buch der Stadt Brakel ein.
Foto: Stadt Brakel