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Freitag, 25. Oktober 2024 Mediadaten
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Vordere Reihe: Bürgermeister Hermann Temme, Fähnrich Willi Wagemann, Stadtarchivar Dirk Brassel. Hintere Reihe Willi Waldhoff (2. Vorsitzender), Ehrenvorsitzender Dieter Mus, Hermann Kanthak (1. Vorsitzender), Karl-Heinz Remmert (2. Kassierer) und Schriftführer Gerd Güthoff.

Brakel (red). Vor 110 Jahren präsentierten die Sänger sie stolz der Öffentlichkeit, vor 50 Jahren wurde sie durch eine neue ersetzt, jetzt tauchte sie auf einem Dachboden wieder auf: Die erste Fahne des Männergesangvereins 1868 Brakel erhielt der erste Bürger Brakels, Bürgermeister Hermann Temme, jetzt zum Geschenk für das Stadtarchiv. „Das ist ein würdiger Abschluss unseres Jubiläumsjahres,“ stellte MGV-Vorsitzender Hermann Kanthak fest. 

Sie ist rund einen Quadratmeter groß und an einem gedrechselten Fahnenstock befestigt. Als Material verwendeten die heute unbekannten Hersteller reine Seide, die von Hand gestickten Bilder und Inschriften sind teilweise in goldfarbenen Metallfäden ausgeführt. „Trotz des Alters noch sehr gut erhalten und sicherlich recht kostbar“, stellte Dirk Brassel, Leiter des Stadtarchivs, bei der Übergabe fest. Die Vorderseite der Fahne zeigt auf einem hellbeigen Grund mittig ein Bild der Hl. Cäcilia von Rom, der Patronin der Kirchenmusik, mit ihrem Attribut, der Abbildung einer kleinen Orgel.

Die Umschrift zeigt den damaligen Wahlspruch des als „Katholischer Männergesangverein“ gegründeten Vereines: „Cantate Domino et benedicte nomini ejus (Psalm 95.2)“, übersetzt heißt das „Singet dem Herrn und lobet seinen Namen!“ Das Bild wird umrankt von allerlei allegorischen Blüten, Eichenblättern und Ornamenten. Auf der prachtvollen weinroten Rückseite, ebenfalls aus Seidenstoff, prangt in der Mitte eine goldene Lyra als Sinnbild aller Musikvereine, umkränzt von Lorbeerblättern als Schattenstickerei in verschiedenen Grüntönen. In dicken, ehemals goldfarbenen Metallfäden ist zu lesen „Männer-Gesang-Verein Brakel“ und die Jahreszahlen „1868 – 1908“. Die Ecken zieren weitere goldene Lyren sowie Ornamente.

Aus den Annalen des Chores geht hervor, dass die Fahne am 17. Mai 1908 aus Anlass des 40-jährigen Stiftungsfestes mit Festhochamt und Weihe, Umzug durch die Stadt mit zwölf Gastvereinen und Festkonzert auf dem Marktplatz der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Abgelöst wurde diese historische Fahne 1968 zum hundertjährigen Bestehen durch ein neues Fahnentuch. Danach geriet sie sehr bald in Vergessenheit, bis sie vor etlichen Monaten auf dem Dachboden des damaligen und bereits verstorbenen Fähnrichs Peter Ide zufällig gefunden und dem heutigen Fähnrich Willi Wagemann übergeben wurde. Sofort war allen klar: Dieses Stück Brakeler Zeitgeschichte gehört ins Stadtarchiv oder Stadtmuseum! Im Rathaus zeigte man Interesse und so übergab jetzt der Vorstand des MGV die erste Fahne an den ersten Bürger der Stadt, Bürgermeister Hermann Temme. Das Stadtoberhaupt bedankte sich und versprach, das kostbare Relikt gut aufzubewahren.

Dazu konnte Stadtarchivar Dirk Brassel das weitere Vorgehen erläutern: „Zunächst werden wir untersuchen, ob sich im Seidentuch irgendwelche „gefräßigen Tierchen“ eingenistet haben.“ Danach werde das Fahnentuch in Seidenpapier und in einem Archivkarton verpackt im Archiv der „Alte Waage“ verwahrt. „Vielleicht lässt sie sich aus irgendeinem Anlass mal wieder der Öffentlichkeit präsentieren“, meinte er.

Zu welchem Preis und vor allem wer die Fahne hergestellt hat, darüber schweigt sich leider das Protokollbuch des Chores aus. „Solche Arbeiten wurden meist in Klöstern von darin geschulten Nonnen ausgeführt, die auch Messgewänder und Altartücher stickten,“ vermutete Schriftführer Gerd Güthoff. Mittlerweile ist schon die dritte Fahne in Gebrauch, weil die vorige doch arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Die heutige Fahne ist auf leichtem Kunstfasertuch gedruckt. Kein Vergleich zu der gestickten historischen Fahne, die sicherlich acht bis zehn Kilo wiegt,“ berichtete Fähnrich Willi Wagemann.

Foto: MGV

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