Bad Driburg (red). Die Diotima Gesellschaft e.V. freut sich, die Installation „Street lamp for an inferiority complex“ des Künstlers Murray Gaylard (*1974, Südafrika) im Gräflichen Park, Bad Driburg zu präsentieren. Die öffentlich zugängliche Installation wird unterstützt vom Gräflicher Park Health & Balance Resort und ist zu sehen vom 5. Oktober bis 1. April 2019. Eröffnung ist am heutigen Donnerstag um 18 Uhr in der Orangerie.
Bei „Street lamp for an inferiority complex“ handelt es sich um eine Licht- und Soundinstallation an einer Parklaterne. Läuft ein Parkbesucher/Hotelgast an ihr vorbei, schaltet sich durch einen Sensor ein Ring aus mehreren hellen LED-Strahlern ein. Nach wenigen Sekunden ertönt eine Stimme, die Vorbeilaufenden ein überraschendes Kompliment macht.
Das Werk beweist Gaylards Interesse an sozialen Prozessen und wurde erstmals im Rahmen der „Melanchotopia“-Ausstellung am Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam gezeigt, die vierzig Künstler dazu einlud, Werke im öffentlichen Raum zu realisieren. Nun wird das charmante Werk während der dunklen Jahreszeit auch im Gräflichen Park eine unmittelbare Wechselwirkung zwischen Kunst und Öffentlichkeit herbeiführen und Parkbesucher ins rechte Licht rücken. Ergänzend werden in der Orangerie des „Gräflicher Park Health & Balance Resorts“ neue Papierarbeiten des Künstlers gezeigt.
Murray Gaylard
Im großen Ganzen interessiert Murray Gaylard, was es heißt Mensch zu sein. Er glaubt weder an neutrale Worte, noch an unschuldige Sätze. „Alles, was wir sagen, ist eine Neudefinition dessen, wer wir sind und spielt eine maßgebende Rolle in der Konstruktion unserer gesellschaftlichen Realität.“ Worte formen die Landschaft, in der wir leben, deshalb sieht Gaylard die Verwendung von Sprache in seiner Arbeit als Dokumentation unserer Gesellschaft in der Reaktion auf sich selbst. Nach seinem Soziologie- und Psychologiestudium an der Universität Kapstadt, absolvierte Murray Gaylard das Studium der Bildenden Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. Seine Arbeiten umfassen Zeichnungen, Performances und Skulpturen und wurden bereits in mehreren Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt. Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden präsentierte 2009 mit der Ausstellung „There ?s no place like home (or at least a place that resembles it)“ die erste institutionelle Einzelpräsentation des südafrikanischen Künstlers. Dazu erschien eine Publikation mit Texten von Murray Gaylard. Darüber hinaus kann die Edition „Table lamp for an inferiority complex“ des Künstlers, die 2011 in einer Auflage von 10 Exemplaren erschienen ist.
Murray Gaylards Arbeiten wurde in drei Einzelausstellungen in den Jahren 2018, 2016 und 2014 in der Galerie Philipp Pflug Contemporary, Frankfurt am Main, gezeigt. Zu seinen jüngsten Gruppenausstellungen gehören New Frankfurt Internationals, Stories and Stages, Frankfurter Kunstverein; Funktionen der Zeichnung, Konzeptuelle Kunst auf Papier aus der Sammlung des MMK, Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main; Festival des Beaux Arts, Galerie Sabine Knust & Pinakothek der Moderne Museum, München (alle 2010); die Kunst-Triennale in der Republik Karelien, Russland (2009). Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen der DekaBank und des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main.
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