Bad Driburg (red). „Fast zwei Millionen Mitbürger sind bundesweit medikamentenabhängig und die Suchtgefahr bei der Einnahme bestimmter Arzneimittel ist höher als beim exzessiven Konsum von Alkohol. Die Dunkelziffer ist hoch“, erklärt der gemeinnützige Verein SELBST.HILFE.SUCHT. Grund genug für den Verein, zur Jahrestagung am 8. September, von 14 bis 18 Uhr, in die Knappschafts-Klinik nach Bad Driburg einzuladen.
„Bunte Pillen als heilsbringer ?!? Medikamentensucht und Medikamentenmissbrauch“ lautet deshalb der Titel der öffentlich zugänglichen Informations- und Fachtagung des Willebadessener Selbsthilfevereins.
Elmar Brok MdEP, der „Mister Europa“ Ostwestfalens, hat die Schirmherrschaft dieser Tagung übernommen. Und so lautet denn das Thema des einführenden Sachvortrags von Dr. med. Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Hochsauerland-Klinikum Arnsberg auch folgerichtig „Medikamentenabhängigkeit – Wege aus der Sucht“. Dr. Holzbach war es denn auch, der die Sozialversicherungsträger davon überzeugen konnte, dass Medikamentenabhängigkeit als behandlungswürdige Krankheit anerkannt wird und somit die nicht unerheblichen Kosten für Therapien jedweder Art von Renten- und Krankenversicherungen bezahlt werden.
In einem Podiumsgespräch wird unter der Überschrift „Medikamente – Segen oder Fluch?“ die Thematik aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Mit den Besuchern der Tagung diskutieren: Dr. med. Hans-Georg Heinemann, Facharzt für Innere Medizin und niedergelassener Arzt aus Dortmund; Dr. rer. nat. Andreas Genau, approbierter Apotheker und Inhaber der Teutonenburg-Apotheke in Warburg, sowie als Betroffene die Krankenschwester Waltraud Oevel und der Landwirt Ludwig Wille aus Korbach. Beide sind seit vielen Jahren als führende Mitglieder der Selbsthilfegemeinschaft Freundeskreis Waldeck e.V. ehrenamtlich tätig.
Die Ärztekammer Westfalen-Lippe zu Münster hat die Tagung in Bad Driburg als offizielle Fortbildungsveranstaltung zertifiziert und teilt für die teilnehmenden Ärzte aus ihrem Einzugsgebiet mit: „Die Veranstaltung ist im Rahmen der ärztlichen Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe mit 5 Punkten (Kategorie: A) anrechenbar“. Anmeldungen zu der Info- und Fachtagung in Bad Driburg bis zum 30. August 2018 werden unter
Foto: SELBST.HILFE.SUCHT. e. V.