Bad Driburg (red). Phibie und Paul sind erfolgreich als Therapiehunde im Einsatz. Ihre Besitzerin, Susanne Tingelhoff, ist nicht minder rege. Nach 16 erfolgreichen Fortbildungen arbeitet sie derzeit an ihrer eigenen Ausbildung als „Therapie-Hunde-Team-Trainer“ in der Prignitz in Brandenburg. Susanne Tingelhoff hat bereits ihre Facharbeit und ein Trainer-Seminar erfolgreich hinter sich gebracht. Es folgen noch einige mehrtägige Trainingseinheiten mit Theorie- und Praxiseinsätzen, bis nach der Abschlussprüfung am 8. September die Ausbildung endet. Dann darf das Dreigestirn deutschlandweit Hunde und Halter für tiergestützte Therapien zu sogenannten „Therapiehunde-Teams“ ausbilden.
Schon vor neun Jahren hatte Susanne Tingelhoff die Idee, ihren Beruf mit ihrer Zuneigung zu Hunden zu verbinden. Sie ließ ihren Labrador-Retriever Paul zum Therapiehund ausbilden und kurz darauf zog Phibie, ihre französische Wasserhündin, nach. Weil Phibie ihren Kollegen Paul schon so oft begleitet hatte, konnte sie ihre Azubi-Zeit verkürzen und durfte sich schon nach einem Crash-Kurs von zwei Wochen „Therapiehund“ nennen. Beide Hunde besitzen einen Dienstausweis, der alle zwei Jahre bei Vorlage eines Gesundheitszeugnisses von einem Tierarzt neu ausgestellt wird.
Susanne Tingelhoff ist hauptberuflich Nachtkrankenschwester in der „Marcus Klinik“ Bad Driburg, doch mit ihren beiden Therapiehunden besucht sie zusätzlich regelmäßig Patienten. Unter ihnen ist ein junger Mann, der vor 13 Jahren mit dem Motorrad verunglückte und seither im Wachkoma liegt. Bei den Besuchen mit den Hunden werden Koordination, Bewegung und Konzentration trainiert. Immer wieder staunt die erfahrene Hundehalterin über die Ergebnisse. „Ich lege dem Patienten ein Leckerli auf die Schulter, so dass der Hund ihm ganz nahe kommt, wenn er es sich holt. Und man mag es nicht glauben: Auch Patienten, denen der Schluckreflex eigentlich fehlt, schlucken automatisch mit, wenn der Hund das Leckerli durchbeißt und herunterschluckt“, erzählt die 55-Jährige. Ungefähr 15 Therapie-Stunden macht sie mit ihren beiden Hunden jeden Monat.
Die drei haben auch schon einen Kurs an der Volkshochschule in Paderborn angeboten, um Kindern mit den „Zwölf Goldenen Regeln“ im Umgang mit Hunden vertraut zu machen. Neben einem theoretischen Teil mussten die Kinder viele praktische Aufgaben meistern. Dazu gehörte, den Hund per Zeichensprache aufzufordern, sich zu setzen, oder sie mussten ein Leckerli von der flachen Hand verfüttern. Alle Kinder wurden als stolze Besitzer mit einer Urkunde als „Hundekenner“ entlassen. Auch Hundephobien hat Susanne Tingelhoff schon bei zahlreichen Kindern erfolgreich behandeln können. Interessierte können sich gern bei Susanne Tingelhoff unter Telefon 0176 -26277 293, E-Mail
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