Bad Driburg (red). Wer mit Stuhlinkontinenz zu kämpfen hat oder Beschwerden aufgrund von Hämorrhoiden oder einem Vorfall der After-Schleimhaut hat, der entwickelt einen hohen Leidensdruck. "Leider vertrauen sich diese Patienten aus Scham oftmals erst spät einem Arzt an", sagt Dr. Florian Dietl, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikum Weser-Egge, Standort Bad Driburg. Er und sein Leitender Oberarzt Harry Feist, beide Proktologen, erweitern innerhalb der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie das Behandlungsspektrum der proktologischen Eingriffe.
Die Proktologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Enddarms. Stuhlinkontinenz bedeutet, dass der Patient seinen Stuhl nicht mehr halten kann und es zu unkontrollierten Entleerungen des Darms kommt. "Hier ist die sakrale Nervenstimulation eine mögliche Therapie", erklärt Harry Feist. Bei dem Eingriff wird ein kleiner Schrittmacher unter der Haut platziert, schmerzfreie Nervenreize verhindern den unkontrollierten Abgang des Stuhls.
Die sakrale Nervenstimulation (SNS) hat gegenüber anderen Behandlungsmethoden wesentliche Vorteile, sie gilt als komplikationsarm: Der Darm-Schrittmacher hilft dem geschwächten oder gestörten Schließmuskel, sich zu regenerieren.
Auch einen Darmprolaps, bei dem ein Teil des Enddarms aus dem After herausrutscht, können die Fachärzte minimalinvasiv behandeln: und zwar durch eine Verkürzung des Darms und die anschließende Raffung und Fixierung des Darms am Beckengewebe. Beide Mediziner sind sich einig: "Durch die herrschende Unkenntnis über proktologische Behandlungsmöglichkeiten besteht eine hohe Hemmschwelle, bei diesen Beschwerden überhaupt einen Arzt aufzusuchen. Häufig ziehen sich die Betroffenen aus Scham aus dem sozialen Umfeld zurück."
Dr. Florian Dietl und Harry Feist erzielen mit ihrem Behandlungsspektrum gute Erfolge und ermutigen Betroffene, sich zu einem frühen Zeitpunkt in Behandlung zu begeben. Termine in einer speziellen Sprechstunde am Standort Bad Driburg gibt es unter Tel. 05253-9852001 bei Tatjana Schmidt im Sekretariat der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Patienten benötigen eine Überweisung des Haus- oder Facharztes.
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