Höxter (red). Die Ausstellung zur Schlacht am Brunsberg in Höxter ist am 26. Juni drei Stunden länger geöffnet. Besucher können sich von Fachleuten führen lassen.
Der Huxarium Gartenpark Höxter lädt zu einem langen Donnerstag in der Ausstellung zur Schlacht am Brunsberg. Am 26. Juni ist die immersive Schau zu den Sachsenkriegen im Historischen Rathaus drei Stunden länger geöffnet.
Bis 21 Uhr kann man sich am langen Museums-Donnerstag virtuell ins Frühmittelalter „beamen“, Wer die VR-Brille aufsetzt, zieht mit den Sachsen in den Kampf und lauscht ihrem Streit mit den Panzerreitern Karls des Großen über die richtige Totenbestattung. Das Highlight des Abends ist eine Feierabendführung ab 18:30 Uhr mit Stadtarchäologe Ralf Mahytka und Stadtarchivar Michael Koch. Mahytka hatte nicht nur die Idee zur Ausstellung, sondern hat sie viele Funde aus Höxter im 8. Jahrhundert beigesteuert. Diese „Schätze“ stammen also aus der Zeit, als unsere Vorfahren Christen wurden, erstmals mit Geld und Schrift in Kontakt kamen und die ersten Steinbauten, Kirchen und Städte bei uns entstanden.
„Mit unseren Experten durch die Ausstellung zu gehen, ist ein ganz besonderes Erlebnis – schon nach wenigen Minuten ziehen die beiden die Zuhörer mit ihrem Wissen und ihrer Begeisterung in den Bann“, weiß Huxarium-Geschäftsführerin Madita Alberding, „diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen“.
Mahtyka kann zu vielen Exponaten spannende Geschichten erzählen. „Über die alten Sachsen weiß man nur wenig und das Wenige auch nur aus archäologischen Grabungen, weil sie eben selbst noch keine schriftlichen Überlieferungen hinterlassen haben“, sagt der Stadtarchäologe. Stadtarchivar Michael Koch kennt sich besonders gut mit den ersten schriftlichen Quellen aus, zum Beispiel mit den fränkischen Reichsannalen, in den die Schlacht am „Brunisberg“ im Jahr 775 ausdrücklich erwähnt wird.
Für die Führung fallen keine Zusatzkosten an, Teilnehmende müssen nur den normalen Eintritt zahlen (5 Euro für Erwachsene, Kinder ab 10 Jahren 3 Euro). Für ältere Kinder ab 10 Jahren ist die Ausstellung besonders interessant, weil es viele Exponate zum Anfassen gibt – zum Beispiel Kleidung, Schmuck oder originalgetreu nachgebildete Schwerter der Zeit wie der „Sax“ der Sachsen oder die Spatha der Franken. „Bei uns können kleine und große Besucher das Frühmittelalter buchstäblich begreifen“, betonen die Ausstellungsmacher Mahytka und Koch.
Die Ausstellung „Die Schlacht am Brunsberg – Aufbruch in eine neue Zeit“ ist noch bis zum 19. Oktober täglich außer montags regulär von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Für Schulklassen und Gruppen ist die Schau übrigens auf Anfrage auch vormittags geöffnet.
Zusätzlich im Angebot sind verschiedene Kreativkurse, so kann man Rundschilde, bunte Perlenketten und Postkarten in der Handlettering –Technik nach frühmittelalterlichen Vorbildern gestalten. Die nächsten Termine für offene Workshops sind am 28. Juni (Kalligrafie), am 20. Juli (Perlenketten) und am 27. Juli (Rundschild).
Passend zur Ausstellung gibt es darüber hinaus eine Vortragsreihe. Am 25. Juni geht es ab 19 Uhr in der Volkshochschule Höxter um die Waffen der Sachsenkriege. Es spricht Ulrich Lehmann vom LWL aus Münster. Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.
Nähere Infos zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm unter https://www.huxarium-gartenpark.de/schlacht-am-brunsberg
Foto: Huxarium Gartenpark Höxter