Nieheim (red). Nordrhein-Westfalen setzt auf eine zukunftsweisende Struktur zur Stärkung und Unterstützung der Stadtentwicklung: Seit dem 1. Januar 2024 vereint das neu gegründete „Netzwerk Stadtentwicklung NRW“ die bestehenden Netzwerke unter einem gemeinsamen Dach. Ziel ist es, die Förderstrukturen zu vereinfachen, Synergien zu nutzen und erfolgreiche Arbeitsweisen weiterzuführen. Bereits seit 1985 fördert das Land NRW durch ein spezielles Programm den Erhalt und die Erneuerung historischer Stadtkernstrukturen. Ursprünglich mit 24 Städten gestartet, umfasst die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne in NRW nun insgesamt 60 Städte. Diese Gemeinschaft dient als Plattform für den intensiven Austausch und die Zusammenarbeit der Mitgliedsstädte, um den besonderen Herausforderungen beim Schutz und der behutsamen Weiterentwicklung des kulturellen Erbes gerecht zu werden. Die Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe stellt mit ihren zwölf Mitgliedsstädten die größte Gruppe innerhalb der Arbeitsgemeinschaft dar. Bei den regelmäßigen Sitzungen sind Vertreter aus verschiedenen Behörden, darunter die Bezirksregierung Detmold sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW, vertreten. Der Austausch von Erfahrungen und Know-how steht hierbei im Fokus, um gemeinsam effektive Lösungsansätze zu entwickeln. Mit dem „Netzwerk Stadtentwicklung NRW“ wird ein umfassendes interkommunales Forum geschaffen, das sich als Informationsbörse versteht. Es unterstützt Städte durch Veranstaltungen zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung sowie durch die Bereitstellung von Handlungsleitfäden und Praxisbeispielen. So soll ein qualifiziertes Netzwerk entstehen, das Kommunen bei der Nutzung von Synergien und vorhandenem Wissen begleitet. Die Teilnahme an diesem wachsenden Netzwerk steht allen Kommunen in Nordrhein-Westfalen offen. Durch die Einbindung weiterer Institutionen als Kooperationspartner können zudem neue Impulse gewonnen werden. Interessierte finden weitere Informationen auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne NRW unter www.hso-nrw.de.
In der Regionalgruppensitzung am 15. November in Nieheim stellte Herr Osterhage vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS Dortmund) einen Zwischenbericht des Projektes „Neue Urbanität für alte Zentren: Historische Stadt- und Ortskerne in Zeiten der Digitalisierung“ vor, das er bereits in der Sitzung am 11. November 2022 vorgestellt hatte. Im Fokus stehen die Förderprogramme „Sofortprogramm Innenstadt“ und „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortskerne“ sowie die Fragen, wie haben die Kommunen die Darstellung von Konzentrationsbereichen aufgegriffen, welche Erfahrungen konnten die Kommunen bei der Umsetzung der Maßnahmen sammeln und welche Erfahrungen der Kommunen können als anregenden Beispiele genutzt werden? Frau Will und Herr Piechottka von der Stadt Detmold berichteten in der Sitzung über Befahrungen und Befliegungen der Pilotstädte, die bereits im September 2024 durchgeführt wurden. Der nächste Schritt bestehe nun darin, aus den gewonnenen 360°-Panoramabildern ein 3D-Modell zu erstellen, das die Anwendungsfälle der Pilotkommunen integriere, erklärten die Projektbeteiligten. So können neue Impulse zum Schutz der behutsamen Weiterentwicklung des kulturellen Erbes gesetzt werden.
Foto: Netzwerk Stadtentwicklung NRW