Bökendorf (red). Seitdem der Frischemarkt Hartmann in Bökendorf im Oktober geschlossen hat, gab es keine frischen Brötchen mehr in Bökendorf. Frische Brötchen sind für Menschen, die in der Stadt leben, eine Selbstverständlichkeit. In manchen Dörfern ist es schon etwas besonders. Aber was kann man tun, um dem Abhilfe zu verschaffen? Die Bäckerei Rothe aus Brakel beliefert das St. Josefs Seniorenhaus in Bökendorf jeden Tag mit frischen Brötchen. Das wäre doch eine Idee, dachte sich Marc Finke, Leitung des Seniorenhauses. Er sprach den Heimatverein an und dort wurde die Idee dankend aufgenommen. Der Heimatverein stellte Kontakt mit der Bäckerei Rothe her und stieß sofort auf offene Ohren. Es war allen natürlich klar, dass die Brötchenbestellung nicht individuell gestaltet werden können, sondern dass ein System entwickelt werden musste, um die Belieferung möglichst einfach zu gestalten.
Es wurde eine Umfrage im Dorf gestartet und aus diesem Ergebnis wurden drei Tüten entwickelt. Eine blaue, mit normalen Brötchen, eine grüne mit Mehrkornbrötchen, und eine gelbe, süße Tüte mit Croissants und einem Milchbrötchen. Die Bökendorfer können ab jetzt immer bis Montagsabends einen Umschlag an der Ideenwelt ausfüllen, das Geld hineintun und ihn dann in den Briefkasten werfen. Die Bestellung gehen dann an Dominik Rothe und sein Team, und werden samstags und sogar sonntags morgens frisch in die Ideenwelt geliefert.
Sonntags stellt die Bäckerei Rothe sogar Rettertüten zur Verfügung. Alles, was in der Bäckerei übrig ist, wird in diese Tüten gepackt. In der Tüte ist ein Wert von acht Euro enthalten, die dann gegen drei Euro Spende erworben werden kann. Die drei Euro bleiben komplett im Dorf und werden an Vereine, wie der Musikverein, dem Tennisverein, dem Sportverein oder auch den Messdiener mit Jugendarbeit gespendet.
Am letzten Wochenende freute sich der Heimatverein sehr, dass bei der ersten Bestellung schon ganze 56 Tüten zusammengekommen waren und konnte so sehen, dass die Idee sehr gut angenommen worden ist.
