Bad Driburg (red). Wie auf einer Zeitreise viele Jahre zurückversetzt mögen sich die Zuschauer gefühlt haben, als sie am vergangenen Donnerstagabend der Premiere des Musicals „Brenda Bly“ am Gymnasium St. Xaver beiwohnten. Sie ließen sich von atemberaubenden Rock `n` Roll-Choreografien und hinreißenden Songs im Stil der 1950er Jahre mitreißen und spendeten allen Akteuren am Ende des Abends frenetischen Applaus.

Dabei dürfte das Musical den wenigsten bekannt sein. In „Brenda Bly“ geht es um eine gleichnamige Schülerin an einem amerikanischen College, die als „Teendetective“ einen schwierigen Kriminalfall zu lösen hat: Ein Unbekannter treibt an ihrer Schule sein Unwesen und setzt nach und nach Brendas Freundinnen außer Gefecht. Das hat zur Folge, dass das von Brendas Mitschülerinnen einstudierte Schul-Musical „Rocketgirl“ nicht uraufgeführt werden kann. So ist u. a. die Hauptdarstellerin Opfer des unbekannten Schurken geworden. Auch in Brendas Privatleben braut sich einiges zusammen: Buddy, ein typischer „American Boy“ und Brendas große Liebe, ist eifersüchtig, denn er verdächtigt seine Freundin aufgrund ihres umtriebigen Verhaltens, eine Affäre zu haben. Zu allem Überfluss erweist sich auch noch die Schuldirektorin als Gegnerin des kurz vor der Aufführung stehenden Musicals und versucht, dieses ebenfalls zu torpedieren.

Es wird deutlich: „Brenda Bly“ ist zugleich Musical und spannende Kriminalgeschichte, die in den 1950er Jahren vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und des Wettlaufs zum Mond spielt. Entsprechend tauchten die Zuschauer am Donnerstagabend in den damaligen Zeitgeist ein: Die Darsteller aus dem Projektkurs Musik präsentierten u. a. aufwendige Rock ‘n‘ Roll-Choreografien in Pettycoats, gefühlvolle Balladen in Soda-Bars oder einen schwungvollen Cha-Cha-Cha-Tanz und überraschten dabei nicht nur mit ihrem gesanglichen und tänzerischen, sondern vor allem auch mit ihrem schauspielerischen Vermögen, das Witz und Charme versprühte und das Publikum begeisterte.

Möglich werden konnte diese Aufführung unter der musikalischen Leitung von Janina Rüther auch durch die Unterstützung einer großen Anzahl an Musikern, die die einzelnen Songs souverän und ausdrucksstark begleiteten, und der Arbeit vieler weiterer Helfer wie u. a. Licht- und Tontechnikern sowie Choreografinnen, die der Inszenierung den letzten Schliff verliehen. Nicht zuletzt das komplexe Bühnenbild, das unter der Leitung von Kunstlehrerin Stefanie Bobe im Projektkurs Kunst entstand, brachte zum Ausdruck, wieviel Mühe und Freude zugleich diese aufwendige Produktion allen Beteiligten gemacht haben dürfte – eine großartige Gesamtleistung, die zurecht mit einem nicht enden wollenden, frenetischen Schlussapplaus bedacht wurde.

Entsprechend ist zu hoffen, dass sich bei der zweiten und letzten Aufführung an diesem Sonntag, den 11. Juni 2017, um 17 Uhr weitere zahlreiche Zuschauer in der Aula des Gymnasiums St. Xaver einfinden werden, um sich von „Brenda Bly“ mitreißen zu lassen.

Foto: Gymnasium St. Xaver