Brakel (red). Die Einschulungsuntersuchungen für das kommende Schuljahr 2018/2019 werden erstmals zentral im Gesundheitsamt des Kreises in Höxter durchgeführt. „Ein Mangel an Ärztinnen und Ärzten im Gesundheitsdienst macht dies notwendig“, erklärt der Leiter des Gesundheitsdienstes, Dr. Ronald Woltering. Deshalb sei wichtig, dass die wenigen verfügbaren Ärztinnen und Ärzte ihre Tätigkeit auf die Kinder und Eltern konzentrierten.

Bisher verbrachten die Ärzte des Gesundheitsdienstes sehr viel Zeit mit der Anfahrt zu den Untersuchungsorten und der Vorbereitung der Untersuchungen in den Schulräumen. „Mit der Neuorganisation können wir trotz Personalmangel eine zeitgerechte und qualitativ hochwertige Einschulungsuntersuchung sicherstellen. Der Nachbarkreis Paderborn hat die Schuleingangsuntersuchungen bereits im Jahr 2003 zentralisiert und damit gute Erfahrungen gemacht“, betont Dr. Ronald Woltering. Es werde immer schwieriger, Ärzte für den Gesundheitsdienst in der Region zu gewinnen. Dem trage die Neuorganisation nachhaltig Rechnung. 

„Natürlich bedeutet das für viele Eltern eine längere Anfahrt, jedoch nur einmal im Schulleben ihres Kindes“, bittet der Leiter des Gesundheitsamtes um Verständnis und hebt auch die Vorteile für Eltern und Kinder hervor. „Wir bieten Untersuchungstermine auch während der Schulferien und am Nachmittag an. Elternwünsche nach der Verlegung eines Termins können wir im Gesundheitsamt einfacher als bisher erfüllen“, sagt Dr. Woltering. Der Gesundheitsdienst biete den Standard einer modernen Kinderarztpraxis. „So können wir für optimale medizinische Bedingungen und eine kindgerechte Atmosphäre sorgen“, erläutert er. Der Wartebereich ist kinderfreundlich mit Spielzeug ausgestattet. „All dies ist nach unseren Erfahrungen für Eltern und Kinder angenehmer“, so Dr. Woltering.

„Die Untersuchung im geschützten und vertraulichen Rahmen des Gesundheitsamtes wird dem Wohl und der Würde des Kindes besser gerecht“, unterstützt der Schulrat für Grundschulen, Hubert Gockeln, die Neuorganisation. „Die Schulleitungen aller Grundschulen haben der Zentralisierung im Vorfeld zugestimmt. Sie wurden frühzeitig in den Entscheidungsprozess eingebunden.“ 

Ganz neu ist die zentrale Untersuchung im Gesundheitsamt nicht. Auch in der Vergangenheit wurde bereits etwa jedes fünfte Kind im Gesundheitsamt in Höxter untersucht. Zum einen auf Wunsch von Eltern, die Termine in Schulen nicht wahrnehmen konnten, zum anderen, wenn aufwendige Untersuchungen notwendig waren.

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