Bad Driburg (red). Wodurch werden Depressionen begünstigt? Kann man sich davor schützen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Dr. Volker Knapczik, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikum Weser-Egge bei der Veranstaltung "Medizin in der Mitte". Der Psychiater informierte zunächst über die Relevanz von Depressionen: Die Häufigkeit von Depressionen in der europäischen Bevölkerung liegt bei 7 Prozent, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Depressionen haben Auswirkungen auf die Lebensqualität, Lebenszufriedenheit und die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen. Sie unterscheiden sich vom Burn-out. „Burn-out ist ein Risikozustand, der psychische und somatische Folgeerkrankungen begünstigen kann“, so Knapczik. 

Ständige Erreichbarkeit, erhöhte Flexibilität und zunehmende Anforderungen im Job seien Gründe für ein vermehrtes Aufkommen von Burn-out. Er nannte vorbeugende Maßnahmen, die Personen im Alltag ergreifen können: "Sport in einem gesunden Maß ist eine gute Möglichkeit, um Einfluss auf Depressionen und Burn-out zu nehmen", betont Knapczik.

Reinhard Schulz, Oberarzt in der Medizinischen Klink II (Gastroenterologie/ Diabetologie) am Standort Bad Driburg, referierte bei der Veranstaltung über Nahrungsmittelunverträglichkeiten und unterschied Zöliakie, Nahrungsmittelallergien, Laktose- und Fructose-Unverträglichkeiten. Er erklärte Krankheitsbilder, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten. Es gibt durchaus einen Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Darmerkrankungen. Schulz: „ Depressionen können auch als Folge von Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten, zum Beispiel bei der Zöliakie, möglichweise durch verminderte Nährstoffaufnahme", erklärt Reinhard Schulz .

Die Veranstaltung wurde von Dr. Marcus Rübsam, Chefarzt der Medizinischen Klink II (Gastroenterologie/ Diabetologie), moderiert. Die Zuhörer nutzen die Möglichkeit und stellten individuelle Fragen an die Fachärzte.

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