Erwitzen (TKu). Wie ein kleines Volksfest feierte die Löschgruppe Erwitzen (Nieheim) am vergangenen Wochenende ihr neues Tragkraftspritzenfahrzeug/Wasser (TSF-W) wie auch die Hallenerweiterung, was beides am vergangenen Wochenende offiziell seiner Bestimmung übergeben worden ist. Freudig nahm Löschgruppenführer Christof Drewes den übergroßen symbolischen Fahrzeugschlüssel vom Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Ulrich Engelke, entgegen.

Anschließend sprach der Nieheimer Pastor Jürgen Bischoff dem neuen Gerät, das seine Feuerprobe bereits beim Großbrand in Erwitzen am Jahreswechsel 2019/2020 unter Beweis stellen konnte, seinen christlichen Segen aus. Mit Weihwasser segnete er die neue Halle wie auch das neue Einsatzfahrzeug. Bürgermeister Rainer Vidal Garcia lobte die Wehr für ihren Einsatz zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger und saß anschließend einmal Probe in dem hochmodernen fahrbaren Rettungsgerät. Die Übergabe wurde mit Vorführungen und Spielen gefeiert.

Der Feuerwehr-Spielmannszug aus Nieheim spielte einige Stücke im Festzelt vor dem Gerätehaus und auch der Wettergott war den Feuerwehrleuten am Wochenende gnädig. Dazu gab es eine kleine Fahrzeugausstellung, bei der unter anderem die Drehleiter aus Brakel und ein historisches Löschfahrzeug aus den 60er Jahren vorgestellt worden ist. Viele Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, ebenso wie alle Gruppen- und Zugführer der Feuerwehr Nieheim sowie auch Gäste anderer Wehren aus dem Kreis Höxter.

Die Löschgruppe Lütmarsen war sogar mit einer ganzen Gruppe vor Ort. Nun sei die Löschgruppe Erwitzen noch schlagkräftiger unterwegs, hieß es bei der Veranstaltung, denn für den Erstangriff steht den Feuerwehrleuten jetzt 750-Liter-Löschwasser zur Verfügung. Vorher waren es lediglich zehn Liter Wasser aus der mitgeführten Kübelspritze, wie ein Feuerwehrmann bei der Begutachtung des neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges erklärte. Die Sinnhaftigkeit der Investition stehe außer Frage, die insgesamt 230.000 Euro für Fahrzeug (100.000 Euro) und Hallenneubau (130.000 Euro) seien gut angelegtes Geld, meinte Stadtbrandinspektor Ulrich Engelke bei der Übergabe.

Viel Geld eingespart werden konnte durch ein enormes Maß an Eigenleistung, was die Löschgruppe zusätzlich zu ihrem Einsatz- und Übungsdienst erbracht hat, so der Leiter der Feuerwehr und Bürgermeister Rainer Vidal. Mit Musik, Blaulicht und Martinshorn wurde das neue TSF-W eingefahren, während es über Lautsprecher vorgestellt wurde.

Bei dem TSF-W handelt es sich um ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem 750-Liter-Löschwassertank. Das Fahrgestell ist ein IVECO-Daily mit einer Motorenleistung von über 150 PS. Das Einsatzfahrzeug ist mit der Normbeladung eines TSF-W ausgestattet. Zusätzlich verfügt es laut Engelke über ein Stromaggregat, ein Stativ mit modernen LED-Flutlichtstrahlern, eine Tauchpumpe, Doppelblitzleuchten vorne und hinten, eine Heckabsicherung, einen pneumatisch ausfahrbaren Lichtmast mit vier LED-Scheinwerfern sowie einer Umfeldbeleuchtung zur besseren Ausleuchtung der Einsatzstelle und somit auch zum Schutz der Einsatzkräfte.

Fotos: Thomas Kube